Samstag, 8. August 2009

Man sollte Leute beim Minigolf nicht provozieren.

Diese Woche begann erstmal mit der klassischen Verspätung der Deutschen Bahn, da in Wolfsburg irgendein technisches Problem aufgetreten war, mussten wir 1 Stunde in Hannover warten und dann in einen anderen ICE umsteigen.

Naja der Montag begann damit, dass ich meine Strafarbeit abgegeben habe. Diese bekam ich aufgrund, einer "Befehlsverweigerung". Das war aber eigentlich eher unabsichtlich, aber naja, meine Strafe war ein kleiner Aufsatz, hatte ich wenigstens was im Zug zu tun. Danach ging es mit Individualsport los, also man konnte laufen gehen, Volleyball und Fußball spielen etc. Nachmittags waren noch 2 Leute vom Deutschen Bundeswehrverband da, dies ist quasi wie die Gewerkschaft von Soldaten, auch wenn es offiziell keine Gewerkschaft ist.

Am nächsten Tag waren wir beim Pfarrer, dass war relativ langweilig, der Mann war zwar nett und hat auch nicht über Kirche geredet, sondern eher allgemein was er so macht, also Gottesdienste organisieren, aber auch einfach nur zuhören, wenn man Beispielsweise aus dem Krieg kommt und schlimme Sachen gesehen und erlebt hat etc. Aber auf die Art und Weise wie er gesprochen hat, wäre ich fast eingeschlafen. Naja danach durften wir dann mit Manfred spazieren gehen. Manfred ist ein großer Baumstamm, ca. 2,5m lang. Ich weiß leider nicht wie schwer er ist, aber ich würde ihn auf so ca. 100kg schätzen. Naja jedenfalls mussten wir ihn uns zu bis zu 8 Leuten unter den Arm klemmen und sind dann joggen gegangen. Nach ca. 1km haben wir dann ein bisschen Military Fitness (Milfit) gemacht, d.h. Liegestütze, sit'ups etc. Und dann sind wir wieder zurück zur Kompanie. Danach bin ich Fotos machen gegangen, die ich für meinen Truppenausweis (den ich benötige um in eine Kaserne zu gehen) benötige. Die anderen hatten das schon getan, als ich Krank zu Hause nach den ersten 2 Wochen war. Als ich wieder zurück kam hatten wir auch schon den Unterricht, in dem es um das Beschwerdemanagement der BW ging. Witzigerweise stand das nicht auf dem Plan, aber ich hatte mich in meiner Strafarbeit ein wenig darüber ausgelassen, was ich von Befehlen halte und das man seinem Vorgesetzten auch mit Beschwerdemanagement ausgeliefert ist. Dem Anschein nach hat meine Zugführerin also die Strafarbeit gelesen und sich sogar Gedanken gemacht. Wie dem auch sei, Abends war ich noch eine kleine Kasernenrunde joggen und hab mal "heimlich" getestet ob ich es über die 2m Wand auf der Hiba schaffe. Ich will es mal so ausdrücken, der Ansatz war gut.

So ein neuer Tag begann, hier wird auch der Titel erklärt. Aber von Anfang an, als erstes hatten wir am morgen unsere ABC Ausbildung, heute war das ganze in 3 Stationen unterteilt. Die erste war Schutzbekleidung anlegen und wieder richtig ausziehen. Die 2. war Maskendrill bzw. Augen ausspülen und Injektionen setzen. Also wenn z.b. von einem die Maske undicht war oder er zu langsam war diese Auszusetzen, dann könnte es sein, dass seine Augen brennen, da reicht dann ertsmal kurzes !richtiges! ausspülen, ansonsten wenn es was schlimmeres ist, hätten wir halt kleine Spritzen die wir den Leuten ins Bein rammen. Die letzte Station war dann noch Kampfstoffe. D.h. wir haben die verschiedenen Kampfstoffkategorien erklärt bekommen und Bespiele dazu gesagt bekommen.

Es gibt folgende Kategorien:

-Nervenkampfstoff
-Blutkampfstoff
-Hautkampfstoff
-Lungenkampfstoff
-Psychokampfstoff

Dann haben wir noch Spürpapier eingesetzt, damit kann man herausfinden um welche Kategorie es sich bei einem Kampfstoff handelt. Das Papier verfärbt sich nämlich bei Kontakt in verschiedene Farben.

Danach hatten wir noch ein wenig Bildungsunterricht, wobei sich das ganze um einen Zeitungsartikel handelte in dem behauptet wurde, dass die Bundeswehr dank einer neuen Taschenkarte im Ausland die Erlaubnis hat auf Flüchtige zu schießen. Es ist nämlich so, Taschenkarten sind kleine Heftchen auf denen kurz Regeln stehen, ich habe z.b. eine ABC Taschenkarte wo drauf nochmal alles kurz zusammengefasst ist. Im Ausland hat man auch eine Taschenkarte was man darf und was man nicht darf. Diese wurde vor kurzem geändert, denn früher war es so, wenn die Taliban ein Lager von einem Berg aus angegriffen haben, dann durfte man zurück schießen, aber nur solange wie die Taliban (oder wer auch immer) angriffen. Sonst !mussten! die Soldaten davon ausgehen, dass die Feinde sich zurück ziehen. Allerdings machten diese dann nur einen Stellungswechsel, auf einen anderen Berg und wir mussten diesen quasi zulassen. Das hat sich jetzt geändert, d.h. wenn wir wissen wo ein Feind ist, dann dürfen wir diesen, auch wenn er nicht mehr schießt, angreifen.

So am Abend war es soweit wir sind Minigolf spielen gegangen. Also in unserem Bataillon gibt es ein Freizeitbüro in dem man sich Sachen leihen kann und die organisieren auch manchmal so was. Wie dem auch sei, wir waren Minigolf spielen und weil einer aus meiner Gruppe 1 oder 2 Bahnen verkackt hat, hab ich ihn ein bisschen verarscht, na gut bis aufs Blut gereizt. Nun ja, er warf einen Ball nach mir, traf mich an meinem Bein bzw Knöchel, weswegen ich ja im Krankenhaus war und dieser noch nicht 100% fit ist, und prompt hatte ich wieder schmerzen beim auftreten. Vielleicht hatte ich es verdient, aber es ist einfach unglaublich, da trifft der nichts auf der Bahn, hätte mir den Ball überall hinwerfen können, aber da trifft er dann genau richtig....

So deshalb endet die Woche auch hier, da ich den Donnerstag und Freitag komplett auf der Bettenstation in unserem Sanitäterzentrum verbracht habe.


Aber um es zusammen zu fassen, diese Woche war echt wieder sau locker, immer nur bis 17 Uhr Dienst gehabt und dauernd mehrere Stunden rumgegammelt. Mal sehen was die kommende Woche bringt.

Danke fürs lesen.

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