Samstag, 29. August 2009

Minenstechen, Patrouille und Checkpoint

Diese Woche begann ganz gut. Nach dem morgentlichen wecken, saubermachen und frühstücken ging es auch schon los.
Wir hatten direkt einen Geländetag, d.h. G36 abholen, Schminke auftragen, dann ging es aber erstmal in den Unterrichtsraum, denn wir mussten erstmal die 2 Patrouillenarten kennenlernen, zum einen gibt es da die Patrouille zur Erkundung, die bei Feindkontakt ausweicht, also die Beine in die Hand nimmt und die Aufklärungspatrouille, diese setzt nach und versucht den Feind auszuschalten.
Danach ging es ab ins Grüne. Dieses mal gab es 2 Stationen die erste war mal wieder einen Platz der Gruppe zu errichten, also Zelte aufbauen, Feuerstelle ausbauen und Tarnung errichten. Dann mussten wir eine Karte, mithilfe von einem Aufgabenzettel mit Fragen, skizzieren. Nach einiger Zeit gab es dann auch schon Mittagessen, da es mal wieder aus dem Feldgeschirr kam, war es nicht sonderlich gut. Man muss einfach immer wieder betonen, dass das Essen aus dem Feldgeschirr direkt schlechter schmeckt.
Jetzt kam allerdings der spaßige Teil, unsere Gruppen waren mit Patrouille dran, ich war in der Erkundungspatrouille. Also liefen wir schön durchs Gelände und hielten nach dem Feind ausschau. Ah bevor ich es vergesse wir bekamen Munition, natürlich nur Manövermunition also "Platzpatronen", aber damit macht es halt einfach mehr Spass, als gar nichts in der Waffe zu haben und da die Vormittagsgruppen sich nicht gesehen hatten, hatten diese noch ihre Munition übrig und mussten diese uns geben, so hatten wir knapp 20 Patronen, statt 8. So die Waffe war geladen, die Sonne brannte vom Himmel, die Ausrüstung war bis auf Kleinigkeiten abgelegt und wir marschierten in Schützenreihe durch den Wald. Über Handzeichen kommunizierten wir mit dem Gruppenführer und wir arbeiteten uns ins Feindesland vorran. Nach einer guten Stunde kamen wir dann an einer Baumreihe an. Ich war im Truppe 1 eingeteilt, d.h. ich lief sehr weit vorne, jetzt wurden wir vor geschickt. Tja und bevor ich realisierte das ich eine Mütze mit Schatten hinter dem Gebüsch erspähte, ertönten auch schon die Schüsse und wir warfen uns nur noch auf den Boden. Jetzt ging es im gleiten und sprinten zurück. Immer schön mit Überlaufen und Sicherung geben. Nach einem gefühlten 500 Meter Sprint kamen wir endlich an eine sichere Stelle. Dort warteten wir. Nach ein paar Minuten war der Feind in Sicht. Eigentlich sollten wir jetzt ein bisschen Gefechtsschießen üben, aber leider konnte man nicht viel sehen, da dort Häuser und Hügel waren und da eine Falschmeldung kam wurde die Übung unter- und abgebrochen. Deshalb blieb für mich die Schießerei leider aus. Alle Trupps konnten beim ersten zusammentreffen (Fairerweise muss man sagen, wäre mein Trupp und ich dort völlig wehrlos niedergemetzelt worden) mal schießen, außer Trupp 1. :(
Jetzt ging es auch schon zurück zur Kompanie und der Tag war mehr oder weniger vorbei. Man muss aber sagen, das ganze hat echt spass gemacht, irgendwie bekam man, auch wenn es nur eine Übung war, richtig Adrenalinstöße.

Der Dienstag war eigentlich sehr locker, der Tag fing mit Individualsport an. Da ich noch einiges an meiner Ausdauer machen muss, bin ich eine Kasernenrunde laufen gegangen. Danach guckte ich den anderen noch beim Beachvolleyball zu. Nach dem duschen hatten wir nur noch Unterricht, der Schwerpunkt dabei lag auf Checkpoint. Also was man beachten muss und wie diese aussehen. Ein Checkpoint wird meist nach einer Kurve aufgebaut. Dieser wird errichtet um zu kontrollieren, wer wo lang fährt und den Waffen- bzw. Drogenschmuggel zu unterbinden. Außerdem kann man gesuchte Personen erfassen. Nach einer Kurve wird er gebaut um überraschend zu wirken, da man ja nicht möchte, dass "die Bösen" umkehren, sobald sie diesen sehen. Diese Checkpoints sind meistens zeitlich begrenzt, d.h. sie werden in 5 Minuten aufgebaut und stehen vielleicht 2-3 Stunden. Deshalb nennt man diese auch TCP (Temporary Checkpoint). Feste Checkpoints stehen z.b. vor Feldlagern, da man dort Permanent kontrolliert wer rein fahren möchte. Das war es dann eigentlich auch schon wieder für den Tag.


Den Mittwoch und Donnerstag packe ich mal zusammen, da es quasi 2 mal das gleiche war. Mittwochs haben wir nur alles erklärt bekommen und Donnerstags mussten wir es dann jeweils selber anwenden. Also wir ging es mal wieder ins Gelände für die 2 EAKK-Tage (Einsatzvorbereitende Ausbildung von Konfliktverhütung und Krisenbewältigung). Dafür holten wir unsere Gewehre und gingen zum Hubschrauberlandeplatz. Dort wurde die Kompanie in 5 etwa 20 Mann starke Gruppen unterteilt. Meine Gruppe ging die Stationen in folgender Reihenfolge ab. Die erste Station war

Mine-aware. Dort mussten wir erstmal ein paar Wissensfragen zu Minen und Minenfeldern und das Verhalten bei diesen beantworten. Nachdem wir ein paar Hölzer im Wald gesucht haben um Markierungen legen zu können, legten wir unsere Sachen ab und durften ein bisschen Minenstechen üben. Das ganze ist schon recht ätzend, da man sich nicht bewegen darf, außer hinhocken und aufstehen und dabei mit einer Nadel im Gras bohren muss. Hört sich vielleicht chillig an, aber das geht übelst auf die Knie und Knöchel. Am 2. Tag durften wir hier nichtmal den Rucksack etc. ablegen, da diesmal simuliert wurde, das man nicht ins Minenfeld rein, sondern aus dem Minenfeld raus will. (Rein geht man z.b. um Kameraden zu retten, die drin sind) Und diesmal stachen wir auch knapp 60 Minuten statt den 30 vom 1. Tag. Aber da der Tag noch früh war, ging es von der Hitze und so war diese Übung ok.


Die zweite Station war

die Patrouille. In dieser Station sollten wir also so tun, als ob wir im Ausland auf Patrouille wären und auf uns kamen eine paar "Lagen", also Aufgaben zu. So die 1. Patrouille sah wie folgt aus. Wir stellten uns auf, ein Fernmelder (Funker), ein EOD-Trupp (Kampfmittelräumungstrupp) und ein Sani-Trupp wurden eingeteilt und wir marschierten los. Nach einer kurzen Zeit kamen 2 verkleidete Ausbilder auf uns zu und wollten Medikamente von uns, sie kamen dabei sehr nah und unsere Aufgabe bestand darin, diese abzuweisen und auf das Krankenhaus zu verweisen. Die 2. Lage waren 2 Kampfmittel auf der Straße, darum musste sich der EOD-Trupp kümmern. Bei der 3. Lage kamen die 2 Ausbilder nochmal auf uns zu und bedankten sich herzlich für unsere Hilfe. Dabei kamen sie sehr nahe und wollten uns was schenken. Wir mussten zwar wieder nett bleiben, aber die Geschenke natürlich ablehnen. Nach der Patrouille war noch eine Nachbesprechung, dabei wurde ich ermahnt, weil ich zu viel gelacht habe bei den Situationen. Aber hey wenn die Ausbilder auf einen zukommen und das so lustig spielen, was will man tun. :) Außerdem wurden bei der 2. Lage nur 1 Kampfmittel gefunden und auch erst 5 Meter vor der Bombe gesehen (Das Ding sieht man eigentlich locker auf 50 Meter Entfernung). Am 2. Tag waren die Lagen ein wenig neu und etwas "heikler". Die 1. Lage sah wie folgt aus. 2 Zivilisten mit Schusswaffen kamen auf uns zu, da wir uns allerdings in einem Land befinden, in dem Schusswaffen erlaubt sind, mussten wir diese Personen nur kontrollieren. Einer der Lagendarsteller hatte natürlich seinen Waffenschein nicht dabei. Aber nach der Meldung bei der Polizei (denn wir dürfen die Waffe nicht abnehmen) konnte die Patrouille weiter marschieren. Bei der 2. Lage war ein Zivilist in ein Minenfeld geraten und schwer verletzt, nachdem der EOD Trupp sich bis zum Verletzten "durchgestochen" hat und der Sanitrupp den verletzten geborgen hat, ging es auch weiter. Bei der letzten Station kam ein Zivilist mit einer Bombe in der Hand auf uns zu. Jetzt war höchste Alarmbereitschaft geboten, da der Zivilist nicht auf Deutsch bzw. Englisch reagierte musste unser Dolmetscher ran und den Zivilisten auffordern das Kampfmittel auf den Boden zu legen und sich zu entfernen. Da der Zivilist kooperierte, da er die Bombe nur gefunden hat und sie uns nur zeigen wollte, war die Situation somit auch entschärft. In der Nachbesprechung wurde uns auch gesagt, dass wir im Grunde schonmal besser als am Tag davor waren. Aber ein paar Fehler macht man ja trotzdem noch.


Somit kommen wir auch schon zur 3. Station, diese war

Personenkontrolle. Hier lernten wir am 1. Tag wie man eine Person richtig hinstellt und kontrolliert, so dass 1 weiterer Soldat ohne weiteres wirken kann (also schießen) ohne das wir in Gefahr sind, falls die Person faxen macht und wir alles finden können. Außerdem lernten wir noch 1-2 Griffe wie wir die Person zu Boden kriegen und dort halten können. Am 2. Tag mussten wir das gelernte dann anwenden. Dabei teilten wir uns in 3er Gruppen auf und einer bekam immer eine Waffe die er verstecken musste und ein anderer musste diese dann finden und uns überwältigen. Viel mehr gibt es hier nicht zu sagen, außer dass die Personenkontrolle bei Konzerten etc. eher ein Witz ist und man es direkt lassen könnte, denn das bisschen abklopfen reicht definitiv nicht aus um etwas zu finden.


Die 4. Station war dann die

KFZ Kontrolle. Das heißt bei einem Checkpoint werden nicht nur Personen sondern auch Autos kontrolliert. Hierzu lernten wir am 1. Tag worauf zu achten ist. Am 2. Tag wurden wir dann geprüft, d.h. ein Ausbilder fuhr weg, versteckte Waffen bzw. Bomben und kam angefahren. Dann mussten wir das Auto erstmal anhalten lassen, den Fahrer bitten Motor und Radio auszustellen, Auszugsteigen und Ausweise zu kontrollieren. Jetzt ging es los, das Auto wurde von vorne nach hinten durchsucht. Dabei lässt sich 1 Soldat alles vom Fahrer zeigen und 3 Soldaten sichern. D.h. wenn der Fahrer eine falsche Bewegung macht wird er erschossen. Bei der ersten Gruppe waren die Sicherer leider nicht so gut und so wurde der kontrollierende Soldat erschossen. Tja sollte man vielleicht die Augen aufmachen. Meine Gruppe war schon was besser, unsere Sicherung stand stets gut. Die Pistole wurde gefunden und der Fahrer überwältigt. Leider wurde ein Taschenmesser im Brillenfach und die Bombe unterm Auto übersehen, aber nun ja was will man tun. :)
Aber so sah man wenigstens wie gründlich man echt suchen muss, da man so schnell etwas übersieht.


Die letzte Station an diesen Tagen war der

TCP. Also der Checkpoint der schnell aufgebaut werden soll und der nicht stationär ist. Dazu gibt es eigentlich nicht wirklich viel zu sagen. Außer das wir diesen Halbwegs ordentlich aufgebaut haben. Vielleicht ein bisschen zu langsam, aber das muss man halt üben.


Am letzten Tag, also den Freitag hatten wir nur noch etwas Unterricht über das Leitbild der Luftwaffe bei unserem Bataillonskommandeur und noch ein wenig Unterricht über den Wachdienst. Dann hatten wir auch schon um 11:30 Uhr Dienstschluss und es ging nach Hause.

Danke fürs lesen. :)

Samstag, 22. August 2009

Zecken

Naja die Hälfte ist schon geschafft und so langsam kommen wir dem Ende entgegen. Aber jetzt gibt es erstmal nen Rückblick auf die vergangene Woche.

Die begann erstmal damit, das ich Sonntagsabends ankam und mich in unserem Aufenthaltsraum vor den Fernseher setzte, denn ich wollte unbedingt das 100m Finale der Herren sehen und meine Fresse, wie schnell ist Usain Bolt eigentlich, echt beeindruckend. Aber gut, hier geht es ja net um Usain Bolt, sondern um mich und meine AGA. :)

Also Montags erstmal normal geweckt worden, aufgestanden und frühstücken gegangen. Danach hieß es auch schon Koppel + StanRucksack anziehen und Gewehr in Empfang nehmen, denn wir hatten einen Doppel-GD (Geländetag), also marschierten wir in unser Waldgebiet innerhalb unserer Kaserne. Nach etwa 1 km waren wir, dann auch schon an unserem Platz der Gruppe. Hier sollten wir uns erstmal Gruppenweise aufstellen, dann kamen die Ausbilder zu uns und wir haben mal wieder Stationen durchlaufen. Nur noch Tarnschminke auftragen und Helmtarnung anlegen und es konnte mit den Stationen losgehen. Diese sahen bei mir wie folgt aus. In der ersten Station hatten wir ein bisschen Wiederholung und Theorie über das Übernahmegespräch sowie die Inhalte von einem schriftlichen Befehl. In der nächsten Station ging es um strategische Legung von Alarm- und Gefechtsposten mithilfe einer "Karte" aus Ästen, Steinen, Moos und Sand. Jetzt war erstmal Mittagspause und bis dahin war der Tag auch noch sehr entspannt. Nach der Mittagspause wurde meine Gruppe dann etwa 30 Meter in den Wald verlegt und wir sollten dort unser Lager bzw. unseren Platz der Gruppe zu errichten. Dazu gehört es die Zelte aufzubauen, einen Sichtschutz in Feindesrichtung zu errichten, eine Feuerstelle zu bauen und natürlich aus Baumstämmen noch Bänke bauen, man will ja auch gemütlich sitzen. Zu 12. ging das auch recht flott und nach ein paar Minuten Pause kamen wir zur letzten Station, diese war Gefechts und Alarmposten ausheben, in etwa 40 Meter in Feindesrichtung vor dem Lager. Da das Waldstück immer für solche Übungen genutzt wird waren schon ein paar kleine Löcher vorhanden und wir mussten nur noch ein bisschen umgraben. Nunja, der Tag war auch schon fast geschafft. Gegen 20:30 Uhr ging es dann um Nachtorientierung, also wurden wir in kleine 5er Gruppen unterteilt und mussten mit Karte, Kompass und Taschenlampe quer durch die Kaserne laufen und Aufgaben abarbeiten. Dies war zwar theoretisch nicht sehr schwer, aber wir haben die Koordinaten nicht ganz gründlich auf die Karte übertragen und so haben wir uns 1-2 mal Verlaufen, gegen 1 Uhr waren wir dann auch die letzten die wieder ins Lager zurück kamen und in die Betten bzw. Zelte gehen durften. In der Nacht bin ich noch 1-2 mal wach geworden und ich kann nur sagen. In verschwitztem T-Shirt zu schlafen wird momentan schon bitter Kalt.

Der Dienstag (wir waren ja immernoch im Gelände) begann mit einem Hupkonzert und aufgedrehter Automusik und warum auch immer wurden wir erst um 6:30 Uhr geweckt, was ziemlicher Luxus ist und womit wir nie gerechnet hätten. Naja gut, aufgestanden, so gut gewaschen wie es draußen nunmal geht und zum Frühstück gegangen. Also Essen im Gelände sieht so aus, dass unser Spieß (meist der Dienstälteste Feldwebel) bei der Kantine das Essen holt und wir das dann mit unseren Feldgeschirr am Auto abholen und uns irgendwo auf Baumstämme o.ä. setzen zum essen. Also nach dem Frühstück haben wir unser Lager abgebaut und danach gab es nochmal 4 kleinere Ausbildungsstationen. Unsere 1. war es den Feind zu spielen, wobei das dann für uns eher um die Bewegung ging und nicht wirklich spass gemacht hat. Bei der 2. Station haben wir beim Feuerkampf der anderen Gruppe gegen den Feind zugeguckt. Bei der 3. Station durften wir dann den Feuerkampf führen, wichtig dabei ist es halt, immer Kontakt zum Gruppenführer zu halten und alles was man sieht weiter zu sagen. An der letzten Station mussten wir dann das lager abbauen. Da wir dies aber schon getan hatten, konnten wir ein bisschen Pause auf der Stelle machen. Danach ging es dann auch schon zurück in Richtung Kompanie, auf dem Weg hielten wir nur nochmal kurz an, weil dem Ausbilder nicht gefallen hat, wie wir in Stellung gehen (uns also auf den Boden schmeißen, bei Beschuss z.b.). Also haben wir das nochmal geübt und einen kleinen Gleitwettkampf gemacht. Gleiten kennt man vlt eher als "über den Boden robben", nunja die Entfernung bis wohin wir gleiten mussten waren gute 30 Meter und dementsprechend anstrengend war das dann wieder. Nunja danach ging es dann aber auch wirklich zur Kompanie. Gewehre abgeben, Ausrüstung nachbereiten und Stuben ordentlich machen. Außerdem mussten wir uns auf Zecken kontrollieren, ich habe dabei zwar nicht den Jackpot geknackt, aber immerhin hatte ich 3 Stück in den Beinen. Da wir am nächsten Tag mal wieder zur Schießbahn nach Platkow fuhren und deshalb um 4:30 Uhr aufstehen mussten, sind wir dementsprechend früh ins Bett gegangen.


Also der nächste Tag begann, wir packten alles, holten die Gewehre und fuhren gen Richtung Platkow (das war der Ausflug wo wir auch diesen kack 6 km Marsch gemacht habe). Nach 1,5 Stunden fahrt kamen wir dort an. Jetzt nahmen wir das ganze Gepäck von den Bussen und gingen zur Schießbahn. Da ich das letzte mal nicht alle Übungen geschossen haben, durfte ich mit 5 weiteren nochmal alle Übungen schießen und die anderen 100 Mann durften die Plätze der Gruppen aufbauen. Das war auch eigentlich der ganze Tag. Insgesamt habe ich 4 Übungen geschossen, mit je zwischen 6-16 Munition, zwischendurch gab es wieder feines Essen aus dem Feldgeschirr. Achja und wir haben das Lager wieder abgebaut, denn wir haben doch in dem alten NVA-Gebäude geschlafen. Um 20:30 Uhr ging es dann raus zum Nachtschießen. Also es war wirklich finster und an den Zielscheiben waren nur kleine flimernde Lichter. Naja da ich so nen gutes Gewehr hab (ich konnte auf das Licht zielen um zu treffen) habe ich diese Übung auch bestanden und um 24 Uhr lagen wir dann auch im Bett. Naja gut, wir wurden kurz vorher nochmal ordentlich von einem Hauptfeldwebel angeschrien, da wir einen Befehl etwas falsch ausgelegt haben. Aber im Grunde schreit der einfach lustig, so ein kleiner Auszug wäre.

"Da ich vorhin gefragt habe, ob jmd der deutschen Sprache nicht 100% mächtig ist und sich niemand gemeldet hat, gehe ich davon aus, dass dies nicht der Fall ist. An meiner Stimme wird es nicht liegen, dass Sie mich nicht verstehen (das stimmt sogar, wenn der schreit, vibriert mein Feldgeschirr in der Hand^^). Also woran liegt dann das Problem, dass wenn ich was sage, Sie es nicht einfach befolgen. Männer wir sind hier nicht auf dem Ponyhof oder beim Damenbridge, wir sind hier bei der Bundeswehr und Sie hatten schon alle den Unterricht über Befehl und Gehorsam, also sollten Sie wissen, was das bedeutet."

Er hat ungefähr 10 Minuten geschrien. Dabei muss man sagen, es ging darum. Wir sollten die Gewehre reinigen und ein paar (ich eingschlossen) haben vorher unsere Koppel und Jacken ableget. Dies war aber NICHT Teil des Befehls. :)

Der Donnerstag
Nun gut, in der Nacht wurde ich dann geweckt, weil der 1. Zug um 3:30 Uhr aufstehen musste und erstmal mit Baumstämmen joggen gegangen ist. Wir, also der 2. Zug wurde erst um 6 Uhr geweckt, das komische dabei ist, die waren auch schon beim Doppel-GD so nett zu uns. Also nach dem wecken und den morgentlichen Sachen. Haben wir dann nochmal ein bisschen Entfaltungsformen geübt, also wir sind durch den Wald in Schützenreihe und Schützenrudel gegangen und haben einen Ausbilder gesucht. Um 11 Uhr sind wir dann auch schon wieder mit den Bussen zurück zur Kompanie. Und natürlich auf Zecken untersuchen und naja, da hatte ich wieder 2 Stück. Da hieß es dann noch Ausrüstung nachbereiten etc. pp. Abends noch ne Runde Leichtathletik-WM geschaut, oh man Usain Bolt 200 Meter Sprint, auch wieder schnell wie der Blitz. Und dann gingen wir ins Bett und jetzt waren wir gespannt, denn...

...kurzer Rückblick auf Sonntagabend. Wir betrachteten den Dienstplan für die kommende Woche und da stand doch ernsthaft Freitags der 12 KM Marsch drauf (vor 4 Wochen hatten wir erst den 6 KM Marsch gemacht und der hat mich richtig fertig gemacht). Dieser Plan wurde aber abgehängt, da die Vertrauensperson, dass nicht unterschrieben hatte oder so und irgendwo tauchte nen neuer Plan auf, der bissl Wachdienstunterricht enthielt.

Aber naja, wie das Leben so will war plötzlich in der Nacht Alarm und wir mussten uns auf dem Flur aufstellen, dort wurde uns dann gesagt, dass wir 15 Minuten Zeit haben, alles zu packen, da wir jetzt den 12 KM Marsch machen, nach einem kurzen Blick auf die Uhr und einem "wtf 3 Uhr". Um 3:30 Uhr ging es dann auch los. Diesmal sind wir aber in Gruppen und nicht im ganzen Zug gegangen und das Tempo war auch nicht so irrsinnig. Deshalb kamen wir gegen 6:15 Uhr dann wieder an und es war eigentlich gar nicht so schlimm, Füße taten bissl weh, aber hielt sich wirklich alles in Grenzen. Das schöne war, wir sollten uns jetzt nur noch duschen und frühstücken und dann durften wir um 9 Uhr auch schon auf den Weg nach Hause machen.

Also alles im allem dachten wir, dass das echt ne harte Woche wird, aber sie war vollkommen OK und hat Stellenweise sogar echt viel Spass gemacht. So gefällt mir das.

Freitag, 14. August 2009

bis zum Bauch im Wasser

Also eine weitere Woche ist rum, diese hat im Grunde sehr viel spass gemacht.

Die Woche fing natürlich sehr gut an, nämlich mit ner ausgelaufenen Fanta in der Tasche, schön über alle frisch gewaschen Klamotten, naja musste ja passieren...


Montags morgens um 5:30 Uhr wurden wir geweckt und auf dem Plan stand etwas Individualsport. Das war jetzt auch das erste mal das ich dort mitkommen konnte, weil ich keinen Status hatte. Der Knöchel war zwar immer noch nicht 100% fit, aber übers Wochenende ist es etwas besser geworden. So, nun liefen wir also alle in unseren sexy blauen Deutschland-Sportanzügen quer durch die Stadt zum Sportplatz. Ich weiß nicht ob ich es schon erwähnt habe, aber die Kaserne besitzt momentan keine Sporthalle, es wird eine neue gebaut und die alte darf man wegen "Einsturzgefahr" nicht betreten. Wie dem auch sei, wir gingen also ca. 1,5km zum Sportplatz, dort konnte man dann Fußball, Basketball, Volleyball spielen oder joggen gehen. Ich hab mich natürlich für das beste von allem entschieden und nach 2 mal ca. 6 Runden laufen bin ich dann Fußball gucken gegangen. Kurz drauf sind wir auch schon wieder zurück zur Kaserne uns duschen gegangen. Als nächstes hatten wir ich nenne es mal "Orientierungsunterricht" und zwar haben wir gelernt, wie man Karten liest (gut das kann jeder), wie man Karten mithilfe eines Kompass einnordet bzw. allgemein mit Kompass und Karte arbeitet und Skizzen von Karten zeichnet. Jetzt wurden wir in kleine 5er Gruppen aufgeteilt und sollten hinter unserer Kompanie 10 UTM Koordinaten auf einer Karte markieren und eine Skizze von einem Weg anfertigen. Da viele Skizzen halt noch schlecht waren, hatten wir dann also Aufgabe bis zum nächsten Tag 3 weitere Skizzen von bestimmten Orten anzufertigen. Danach haben wir unsere Waffen geholt und sind mit unseren Standardgruppen (das habe ich ziemlich am Anfang vom Blog mal geschrieben, ich bin Grp 6) in den Wald. Dort haben wir uns dann auch geschminkt und haben noch etwas Gruppenkoordination geübt, also Sprünge (das sind schnelle Überwindungen von z.B. Straßen), dann das gehen in Schützenreihe und Schützenrudel und allg. wie man sich am besten im Wald bewegt. Das ganze hat auf jedenfall wieder spass gemacht, weil mein Oberfeldwebel Gruppenführer ziemlich cool ist. Damit war auch schon der Montag rum.

Am Dienstag mussten wir dann die 3 Skizzen abgeben. Außerdem haben wir gesagt bekommen, was am nächsten Tag auf uns zu kommt. Nämlich das wir mitten im Wald ausgesetzt werden und den Weg über Checkpoints zurückfinden müssen. Dann mussten wir noch Referate machen, d.h. es wurden wichtige Zeitungsthemen herausgesucht. Wie Bombenanschläge der ETA auf Mallorca, Schweinegrippe, Sport etc. und wir sollten uns aufteilen und den anderen jeweils davon berichten. Ich hatte Sport als Thema und habe mich um die Leichtathletik WM die morgen in Berlin startet gekümmert. Nachmittags mussten wir dann auf dem Appellplatz antreten, dort wurde ein Team geehrt, dass von unserer Kaserne zu einem Bundeswehr Wettkampf geschickt wurde. Diese hatten dort den 2. Platz belegt, vor Ihnen war halt nur noch eine Gruppe, die quasi nur darauf wartet ins Ausland zu kommen und dementsprechend auch die fittesten sind. Darauf folgte dann ein 3 faches "Hiphip Hurra" (man muss sagen, wenn knapp 600 Leute Hurra brüllen, hört man das schon sehr gut). Als das dann auch abgeschlossen war, mussten wir noch mit vollem Gepäck 2 Runden um den Appellplatz gehen und unsere Schritte zählen. Sodass wir wissen wie viel Zentimeter man pro Schritt zurücklegt. Dies sollte am nächsten Tag noch wichtig werden.


Jetzt kam der Höhepunkt der Woche, der Mittwoch. Wir wurden normal geweckt und sind normal zum Frühstück gegangen, dort sollten wir dann noch ein Lunchpaket packen, da wir über Mittag nicht zurück kommen werden. Danach haben wir unsere Koppel und unseren Rucksack gepackt und ein zweites Paar Stiefel sollten wir mitnehmen, in der Postingüberschrift kann man vlt erkennen warum :). Allerdings glaube ich mittlerweile eher an 20-25kg Gewicht bei den ganzen Sachen. Gut, alles gepackt und verpackt sind wir mit dem Bus ca. 5km weit weg gefahren. Dort sollten wir uns in 5er Gruppen aufteilen und sind nach von der ersten Station gestartet, die 1. und 2. Gruppe bestand allerdings aus 6 Leuten.

Diese war direkt am Startpunkt, hier haben wir nämlich erstmal Kompanten und Karten bekommen und sollten unseren Standpunkt bestimmen und mit Hilfe von UTM Koordinaten die 2. Station auf der Karte finden und einen Weg dahin suchen. Da ich in der 1. Gruppe war konnten wir also direkt los. Man darf nicht vergessen, es gab immerhin 10 Grp und so durfte die letzte Gruppe mal ganz entspannt knapp 2 Stunden warten bis sie loslaufen konnten. Nunja es ging ca. 1km an einer Straße entlang und 500 Meter über einen Waldweg weiter. Dort stand dann auch schon der Obergefreite der die 2. Station darstellte. Hier sollten wir Zelte bauen, 2 Zweimannzelte und 1 Schrägdach. Dies taten wir dann auch und wir bekamen die Karte abgenommen und eine Kompasszahl um die nächste Station zu finden. Kompasszahlen gibt es von 1-64 und markieren Himmelsrichtung dementsprechend ist die 16 Osten, 32 Süden, 48 Westen und 64 Norden. Wir bekamen die 51 als Kompasszahl und sollten dieser Zahl 700 Meter lang quer durch Wald und Wiese, die so aussahen als ob schon seit 2 Jahren keiner mehr lang gegangen war, also alles überwuchert, folgen. Also nachdem einer die Schritt zählte und ein anderer navigierte kamen wir dann auch fast an. Wir wären eigentlich 50 Meter vorbei gelaufen, allerdings war das Ziel ein großes Wasserwerk am Waldende und wenn der Obergefreite sagt "Sie werden es kaum verfehlen", dann konnte man sich schon denken, dass es dort sein musste. Also gut in der Zeit an der zweiten Station angekommen hatten wir dort als Aufgabe mittels UTM Koordinaten die 3. Station zu ermitteln, in 5 Minuten eine Skizze anzufertigen und uns nur mithilfe dieser zu orientieren. Da das nächste Stück aber so aussah, dass man die Straße am Wasserwerk etwa 100 Meter runter gehen und dann dem Weg bis zum See und den See in Richtung Süden folgen musste, war das ganze also nicht wirklich schwer. Nach gut 1,5-2 km und einer kurzen Raucherpause waren wir an der 3. Station angekommen. Hier wurden unsere Funkerfähigkeiten getestet. Nun bekamen wir mal wieder Koordinaten und es ging weiter. Der Weg führte uns wieder am See entlang diesesmal aber in Richtung Norden, also ein Stück des Weges von Station 2 zu 3 zurück und dann einmal durch Spitzmühle um den See herum und dann wieder in den Süden auf der anderen Seite des Sees. Hier stand der Unteroffizier vorm Wasser und sagte zu uns "hier endet erstmal der Landweg". Also unsere Aufgabe war folgende, wir mussten unsere Zeltplane rausholen und ausbreiten, dann ein paar Äste holen und diese darauf legen, nun den Rucksack, Helm und Koppel wiederrum auf die Äste und einen Beutel daraus basteln. Am Ende noch alle Gegenstände aus den Hosentaschen in die Brusttaschen und los ging es. Wir sollten am Ufer entlang durchs Wasser warten, allerdings wollte er uns mindestens bis zum Bauch im Wasser sehen. Ich muss sagen, diese Station war einfach die Beste von allen, 1. das Wasser kühlte ein bisschen ab, dann ging man ganz gemütlich und das wichtigste, endlich mal keine 20-25kg auf dem Rücken, denn der Beutel schwamm von alleine, man konnte sich sogar leicht drauf abstützen. Nach etwa 100-200 Meter (echt schwierig einzuschätzen) kamen wir dann an einem kleinen 20Meter Strand raus und sollten uns jetzt umziehen, denn es ging weiter. Nachdem die nassen Sachen durch trockene ersetzt wurden, jedenfalls bei fast allen, bei einem war der Beutel gerissen und er durfte die letzten 7-8km in nassen Sachen laufen, kam der Schreck. Wir sammelten uns um die neuen Koordinaten zu erfahren und dann hieß es. "Das Problem bei der nächsten Übung ist, auf dem weg ist abgestorbener Wald und wir wissen nicht warum, d.h. ABC-Masken und ABC-Overgamen (Schutzbekleidung besteht, aus Gummihandschuhen, Überschuhen, dicker Stoffhose und Pulli) müssen angelegt werden. Auf der Karte lies sich erkennen, dass der Weg ca. 2km bis zur nächsten Station war und naja ich sag mal ich bin froh, dass ich in der 1. Gruppe war, denn die Leute danach haben richtig schön durchgeschwitzte Overgamen anziehen dürfen. Jedenfalls kann man durch die ABC Makse auch nicht gut atmen. Naja kurz gesagt, die Strecke war ziemlich ätzend. So leider haben wir den Wald nicht gefunden wo wir was suchen sollten und sind so zur nächsten Station gegangen. Dort mussten wir die "kontaminierte" Kleidung Ordnungsgemäß ablegen und plötzliche kamen 2 Ausbilder freudestrahlend mit einer Trage auf uns zu. Denn die nächste Aufgabe war übertrieben hart. 2km lang einen verletzten auf der Trage tragen. Naja nach etwa 10-15 30sek-Pausen auf 2 km kamen wir dann auch an, da unser "Opfer" auf dem Weg nämlich wirklich fast zusammen gebrochen ist und zufällig eine "Ausbilderstreife" vorbei kam, ist er dort eingestiegen und wir mussten nur noch seinen Rucksack und Koppel tragen. Allerdings war selbst das nach den ganzen Km mit Gepäck schon ordentlich Kräfteraubend. Die nächste und vorletzte Station war es einen kleinen Bach zu überqueren, der allerdings an den Ufern mit Minen geschützt war, diese waren zufällig über Kreuz angeordnet, d.h. man musste an der einen Seite der Straße den Abhang zum Bach runter, unter der Brücke, die ca. 1,3 Meter hoch war, von der Straße her und an der anderen Seite dann wieder den Abhang hoch. Jetzt bekamen wir noch die letzte Station gesagt. Diese lautetet Golf Echo Zulu India (also Gezi bzw. Geschäftszimmer), das ist so ne Art Sekretariat in unserer Kompanie. Nun wussten wir, das wir es fast geschafft hatten und nach einer kurzen Pause, denn seit der 5 Minuten Raucherpause nach der 2. Station hatten wir keine wirkliche mehr gemacht sind wir dann die letzten 3km durch Straußberg zur Kaserne. Den Abend haben wir dann noch im Mannschaftheim ausklingen lassen, an dem zufällig die Party mit Gogo-Tänzerinnen war, wobei ich mir da bisschen mehr versprochen hab, aber Hauptsache man hatte noch ein bisschen spass.

Jetzt kam nur noch der Donnerstag, da wir ja wegen "Überstunden" den Freitag frei bekommen haben. Dieser war sehr entspannt, ein bisschen Frühsport auf dem Gang, danach etwas theoretische Kampfmittelkunde. Kampfmittel sind Bomben, Raketen, Granaten, Geschosse usw. Das war sehr interessant, da uns dann auch erklärt wurde warum ständig neue Geschosse entwickelt werden. Das ganze kann man mit Hardware und Software vergleichen. Gibt es bessere Hardware, wird bessere Software entwickelt, dann braucht man wieder bessere Hardware usw. So ist das mit Geschossen und Panzerung. Erst gibt es Geschosse, irgendwann gibt es Panzerung die dagegen gut schützt, dann muss man wieder ein Geschoss entwickeln, was diese Panzerung durchdringt usw. Außerdem wurden uns noch Videos gezeigt, die von Gruppierungen bei Anschlägen aufgenommen wurden. Z.b. eine Explosion bei einem Checkpoint oder auch ein Anschlag auf ein Fahrzeug und als genug Helfer an der Stelle sind, wird eine 2. Explosion gezündet. Durch den ganzen Staub und die Explosion selber konnte man zum Glück nicht alle Details sehen, aber die Vorstellung, dass da jetzt 12 Soldaten gestorben sind, war schon komisch. Nunja, Mittags hatten wir das ganze dann noch etwas praktischer. D.h. wir hatten 2 Stationen, an der ersten mussten wir Kampfmittelmeldungen üben. 10 Meter vor uns lagen also verschiedene Kampfmittelattrappen diese mussten wir zeichnen, erklären und allg. eine Lageskizze anfertigen. Danach wurde uns noch etwas über Minen erklärt und wie kacke es ist, falls man mal in ein Minenfeld geht, ohne es zu merken. Denn sobald man es merkt, darf man anfangen eine lange Minennadel zu nehmen und Kästchen ausstechen um herauszufinden wo lang man wieder rausgehen kann.

Noch so eine kleine Sache am Rande, woran man merkt wie dumm manche Sachen sind. Es gibt ein Abkommen, dass in Ottawa unterzeichnet wurde, dass keine Antipersonenminen mehr eingesetzt werden dürfen. Die meisten Staaten haben es unterschrieben, Ausnahmen bilden die USA, Russland und viele asiatische Länder. Der Witz hierbei ist allerdings, dass man eine Antipersonenmine einfach nur Antitankmine nennen muss und schon ist das wieder erlaubt. Denn in diesem Abkommen geht es im Grunde nur um die Bezeichnung. Genau so darf es keine "versteckte Ladung" geben, das wäre hinterhältig. Aber sobald man es "Sicherheitsschutzladung" oder so ähnlich nennt, ist es wieder ok.


Nun gut, dass war es soweit von mir.

Samstag, 8. August 2009

Man sollte Leute beim Minigolf nicht provozieren.

Diese Woche begann erstmal mit der klassischen Verspätung der Deutschen Bahn, da in Wolfsburg irgendein technisches Problem aufgetreten war, mussten wir 1 Stunde in Hannover warten und dann in einen anderen ICE umsteigen.

Naja der Montag begann damit, dass ich meine Strafarbeit abgegeben habe. Diese bekam ich aufgrund, einer "Befehlsverweigerung". Das war aber eigentlich eher unabsichtlich, aber naja, meine Strafe war ein kleiner Aufsatz, hatte ich wenigstens was im Zug zu tun. Danach ging es mit Individualsport los, also man konnte laufen gehen, Volleyball und Fußball spielen etc. Nachmittags waren noch 2 Leute vom Deutschen Bundeswehrverband da, dies ist quasi wie die Gewerkschaft von Soldaten, auch wenn es offiziell keine Gewerkschaft ist.

Am nächsten Tag waren wir beim Pfarrer, dass war relativ langweilig, der Mann war zwar nett und hat auch nicht über Kirche geredet, sondern eher allgemein was er so macht, also Gottesdienste organisieren, aber auch einfach nur zuhören, wenn man Beispielsweise aus dem Krieg kommt und schlimme Sachen gesehen und erlebt hat etc. Aber auf die Art und Weise wie er gesprochen hat, wäre ich fast eingeschlafen. Naja danach durften wir dann mit Manfred spazieren gehen. Manfred ist ein großer Baumstamm, ca. 2,5m lang. Ich weiß leider nicht wie schwer er ist, aber ich würde ihn auf so ca. 100kg schätzen. Naja jedenfalls mussten wir ihn uns zu bis zu 8 Leuten unter den Arm klemmen und sind dann joggen gegangen. Nach ca. 1km haben wir dann ein bisschen Military Fitness (Milfit) gemacht, d.h. Liegestütze, sit'ups etc. Und dann sind wir wieder zurück zur Kompanie. Danach bin ich Fotos machen gegangen, die ich für meinen Truppenausweis (den ich benötige um in eine Kaserne zu gehen) benötige. Die anderen hatten das schon getan, als ich Krank zu Hause nach den ersten 2 Wochen war. Als ich wieder zurück kam hatten wir auch schon den Unterricht, in dem es um das Beschwerdemanagement der BW ging. Witzigerweise stand das nicht auf dem Plan, aber ich hatte mich in meiner Strafarbeit ein wenig darüber ausgelassen, was ich von Befehlen halte und das man seinem Vorgesetzten auch mit Beschwerdemanagement ausgeliefert ist. Dem Anschein nach hat meine Zugführerin also die Strafarbeit gelesen und sich sogar Gedanken gemacht. Wie dem auch sei, Abends war ich noch eine kleine Kasernenrunde joggen und hab mal "heimlich" getestet ob ich es über die 2m Wand auf der Hiba schaffe. Ich will es mal so ausdrücken, der Ansatz war gut.

So ein neuer Tag begann, hier wird auch der Titel erklärt. Aber von Anfang an, als erstes hatten wir am morgen unsere ABC Ausbildung, heute war das ganze in 3 Stationen unterteilt. Die erste war Schutzbekleidung anlegen und wieder richtig ausziehen. Die 2. war Maskendrill bzw. Augen ausspülen und Injektionen setzen. Also wenn z.b. von einem die Maske undicht war oder er zu langsam war diese Auszusetzen, dann könnte es sein, dass seine Augen brennen, da reicht dann ertsmal kurzes !richtiges! ausspülen, ansonsten wenn es was schlimmeres ist, hätten wir halt kleine Spritzen die wir den Leuten ins Bein rammen. Die letzte Station war dann noch Kampfstoffe. D.h. wir haben die verschiedenen Kampfstoffkategorien erklärt bekommen und Bespiele dazu gesagt bekommen.

Es gibt folgende Kategorien:

-Nervenkampfstoff
-Blutkampfstoff
-Hautkampfstoff
-Lungenkampfstoff
-Psychokampfstoff

Dann haben wir noch Spürpapier eingesetzt, damit kann man herausfinden um welche Kategorie es sich bei einem Kampfstoff handelt. Das Papier verfärbt sich nämlich bei Kontakt in verschiedene Farben.

Danach hatten wir noch ein wenig Bildungsunterricht, wobei sich das ganze um einen Zeitungsartikel handelte in dem behauptet wurde, dass die Bundeswehr dank einer neuen Taschenkarte im Ausland die Erlaubnis hat auf Flüchtige zu schießen. Es ist nämlich so, Taschenkarten sind kleine Heftchen auf denen kurz Regeln stehen, ich habe z.b. eine ABC Taschenkarte wo drauf nochmal alles kurz zusammengefasst ist. Im Ausland hat man auch eine Taschenkarte was man darf und was man nicht darf. Diese wurde vor kurzem geändert, denn früher war es so, wenn die Taliban ein Lager von einem Berg aus angegriffen haben, dann durfte man zurück schießen, aber nur solange wie die Taliban (oder wer auch immer) angriffen. Sonst !mussten! die Soldaten davon ausgehen, dass die Feinde sich zurück ziehen. Allerdings machten diese dann nur einen Stellungswechsel, auf einen anderen Berg und wir mussten diesen quasi zulassen. Das hat sich jetzt geändert, d.h. wenn wir wissen wo ein Feind ist, dann dürfen wir diesen, auch wenn er nicht mehr schießt, angreifen.

So am Abend war es soweit wir sind Minigolf spielen gegangen. Also in unserem Bataillon gibt es ein Freizeitbüro in dem man sich Sachen leihen kann und die organisieren auch manchmal so was. Wie dem auch sei, wir waren Minigolf spielen und weil einer aus meiner Gruppe 1 oder 2 Bahnen verkackt hat, hab ich ihn ein bisschen verarscht, na gut bis aufs Blut gereizt. Nun ja, er warf einen Ball nach mir, traf mich an meinem Bein bzw Knöchel, weswegen ich ja im Krankenhaus war und dieser noch nicht 100% fit ist, und prompt hatte ich wieder schmerzen beim auftreten. Vielleicht hatte ich es verdient, aber es ist einfach unglaublich, da trifft der nichts auf der Bahn, hätte mir den Ball überall hinwerfen können, aber da trifft er dann genau richtig....

So deshalb endet die Woche auch hier, da ich den Donnerstag und Freitag komplett auf der Bettenstation in unserem Sanitäterzentrum verbracht habe.


Aber um es zusammen zu fassen, diese Woche war echt wieder sau locker, immer nur bis 17 Uhr Dienst gehabt und dauernd mehrere Stunden rumgegammelt. Mal sehen was die kommende Woche bringt.

Danke fürs lesen.