Freitag, 31. Juli 2009

Blut und Wasser

Naja diese Woche kam ich mit neuer Energie zu meiner Kaserne. Außerdem hab ich den Vorsatz getroffen etwas mehr freiwilligen Sport zu betreiben, so dass ich nicht ganz hinten hinterher hinke. Naja gut, Sonntag erstmal angekommen und zeitig ins Bett gegangen. Montag mit dem morgentlichen "15. Kompaaaaanieee aauuuufstehen" geweckt worden und erstmal geguckt, was die Woche so bringt. Montags ging es dann mit Sack und Pack in den Wald auf unserem Kasernengelände, dort wurden wir erstmal wieder in Gruppen eingeteilt und sind Stationen abgelaufen. Bei der 1. Station haben wir geübt wie man sich schnellstmöglich bei Beschuss in Deckung schmeißt und das Feuer geregelt erwidert und taktisch das Magazin wechselt. Die nächste Station war unsere Hiba (Hindernisbahn), diese wurde uns von einem Hauptgefreiten vorgemacht und wir durften das ganze dann nachmachen. Die Hindernisbahn besteht aus 11 Hindernissen (wenn ich mich nicht verzählt habe), die wie folgt aussehen.

1. Hindernis sind ein paar Holzbalken in einer Höhe von ca. 60-70 cm auf die man Hoch springen und dann wieder runter oder auch direkt rüber, wie man es halt schafft.

2. Ein Balken in etwa 1,40-1,50 m Höhe, über den man steigen muss.

3. "Hühnerleiter", man geht Balken wie eine Treppe hoch, am Ende ist ein kleiner Balken über den man noch drüber steigt und springt dann runter. Dieser Sprung ist aus ca. 2,30 Meter

4. Dies sind aufgereite X über die man gehen muss.

5. 2 Balken einer in 20-30 cm Höhe, direkt dahinter einer in 40-50 cm höhe. Also ne kleine Treppe, dann einen ca. 1,3m Sprung.

6. eine 2m Wand. Das einzig wirklich schwere Hindernis.

7. Schwebebalken, also ein ca. 5 meter langer Balken über ein ca. 2m tiefes Loch.

8. unter Stolperdraht hergleiten (Bundeswehrwort für kriechen oder robben)

9. Durch Stolperdraht hüpfen (in Filmen sieht man das immer mit Autoreifen)

10. wieder gleiten und sich in ein 1,8m tiefes Loch (soll eine Stellung darstellen) fallen lassen, dann wieder rausklettern.

11. in ein 1,8m tiefes loch springen, so tun als ob man ne Handgranate wirft, also kurz ducken und wieder raus.

Im Grunde ist das alles gut machbar, außer die Wand, da brauchen viele Hilfe. Liegt aber vlt auch noch an falscher Technik.


Danach haben wir tarnen gelernt, d.h. wir durften uns das erste mal schminken und unsere Kampfhelme mit Gras etc. schmücken.

Am Ende des Tages mussten alle Kompanien auf dem großen Platz antreten und die Aufstellung für die Bataillionsübergabe üben, danach hatten wir frei. Und ich hab den Vorsatz sogar eingehalten und bin eine Kasernenrunde (ca. 5,6km) joggen gegangen.


Dienstag war es dann soweit, ich wurde GvD, d.h. ich sitze 24 Stunden lang auf dem Flur, grüße alle Vorgesetzten und passe auf, dass abends alle ins Bett gehen und morgens alle aufstehen. Außer zu einem Unterricht, der halt wichtig war, wenn man sich Verpflichten lassen will, habe ich nichts besonderes, außer dem o.g. getan.

Mittwoch, da ich noch bis 7 Uhr GvD war, durfte ich "15. Kompaniee auuuufsteeeehen" brüllen. Ansonsten war ich nur etwas übermüdet, weil ich nur 2,5 Stunden Schlaf hatte, da man den GvD zu zweit macht und immer einer wach sein muss. Naja gut, als der andere schlafen ging, hab ich es mir dann auf dem Stuhl "gemütlich" gemacht, aber so nen richtiges Bett ist schon schöner.
Heute war dann Hiba richtig angesagt, also diesmal mussten wir quasi auf Zeit da durch, hab mich einmal richtig fein aufs Maul gelegt und danach tat mir alles weh (also wegen der Anstrengung allg. nicht NUR wegen dem aufs Maul legen). Zwischendurch haben wir dann für den Bataillionskommandeur salutiert, d.h. wir haben uns von der Hauptwache an auf beide Seiten aufgestellt immer mit nem Abstand von ca. 2m zwischen jedem Soldat und standen Still. Er ist dann auf nem Jeep an uns vorbei. Dies wurde gemacht, weil sein letzter Tag war. Danach ging es nochmal kurz auf die Hiba und dann mussten wir uns den Ausgehanzug anziehen und die richtige Bataillionsübergabezeremonie durchführen. Dies lief in etwa so ab, dass erst jede Kompanie, wie Montags geübt, auf den Platz einmaschierten und dann ein paar Reden von dem alten und neuen Bataillionskommandeur und eine Rede von dem Regimentskommandeur gehalten wurden. In der Zeit durften wir dann die ganze Zeit in der Sonne still stehen. Im ganzen dauerte das ca. 1 Stunde und war sehr langweilig. :)

Donnerstags haben wir in einem Unterricht diverse Sperren kennengelernt und warum man diese aufbaut und wie man diese schützt. Danach ging es zum Blut spenden und Blutgruppe feststellen, da konnte ich aber nicht mitmachen, weil ich 2 Wochen vorher ja noch im Krankenhaus Medikamente bekommen habe. Außerdem habe ich eine Strafarbeit aufbekommen, weil ich angeblich ein Befehl missachtet habe. Als ich mich dann erklärte, ging es dann eher nur noch ums Prinzip und ich musste trotzdem aufschreiben was ein Befehl ist und wofür dieser gut ist.

Heute morgen um 7 Uhr musste ich dann mein aufgeschriebene Strafarbeit abgeben, naja ne halbe Seite war leider nicht genug und ich muss das jetzt nochmal neu machen und am Montag abgeben. Außerdem haben wir wieder ein Sport gemacht und hatten noch einen Unterricht über Alarmposten. Danach ging es dann auch schon ins Wochenende.


Im groß und ganzen muss ich sagen, dass diese Woche sehr angenehm war, da die Hiba zwar z.b. schon anstrengend war, aber man wenigstens jeden Tag um 17-18 Uhr frei hatte. Dann kann man wenigstens noch etwas machen.

Danke fürs lesen.

1 Kommentar:

  1. Beneide dich ein bisschen um den vielen Sport. Würde ich auch gern hier machen können. Aber nach 8 Stunden ist höchstens noch bisschen joggen drin. Naja, was soll's! :)

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