Samstag, 22. August 2009

Zecken

Naja die Hälfte ist schon geschafft und so langsam kommen wir dem Ende entgegen. Aber jetzt gibt es erstmal nen Rückblick auf die vergangene Woche.

Die begann erstmal damit, das ich Sonntagsabends ankam und mich in unserem Aufenthaltsraum vor den Fernseher setzte, denn ich wollte unbedingt das 100m Finale der Herren sehen und meine Fresse, wie schnell ist Usain Bolt eigentlich, echt beeindruckend. Aber gut, hier geht es ja net um Usain Bolt, sondern um mich und meine AGA. :)

Also Montags erstmal normal geweckt worden, aufgestanden und frühstücken gegangen. Danach hieß es auch schon Koppel + StanRucksack anziehen und Gewehr in Empfang nehmen, denn wir hatten einen Doppel-GD (Geländetag), also marschierten wir in unser Waldgebiet innerhalb unserer Kaserne. Nach etwa 1 km waren wir, dann auch schon an unserem Platz der Gruppe. Hier sollten wir uns erstmal Gruppenweise aufstellen, dann kamen die Ausbilder zu uns und wir haben mal wieder Stationen durchlaufen. Nur noch Tarnschminke auftragen und Helmtarnung anlegen und es konnte mit den Stationen losgehen. Diese sahen bei mir wie folgt aus. In der ersten Station hatten wir ein bisschen Wiederholung und Theorie über das Übernahmegespräch sowie die Inhalte von einem schriftlichen Befehl. In der nächsten Station ging es um strategische Legung von Alarm- und Gefechtsposten mithilfe einer "Karte" aus Ästen, Steinen, Moos und Sand. Jetzt war erstmal Mittagspause und bis dahin war der Tag auch noch sehr entspannt. Nach der Mittagspause wurde meine Gruppe dann etwa 30 Meter in den Wald verlegt und wir sollten dort unser Lager bzw. unseren Platz der Gruppe zu errichten. Dazu gehört es die Zelte aufzubauen, einen Sichtschutz in Feindesrichtung zu errichten, eine Feuerstelle zu bauen und natürlich aus Baumstämmen noch Bänke bauen, man will ja auch gemütlich sitzen. Zu 12. ging das auch recht flott und nach ein paar Minuten Pause kamen wir zur letzten Station, diese war Gefechts und Alarmposten ausheben, in etwa 40 Meter in Feindesrichtung vor dem Lager. Da das Waldstück immer für solche Übungen genutzt wird waren schon ein paar kleine Löcher vorhanden und wir mussten nur noch ein bisschen umgraben. Nunja, der Tag war auch schon fast geschafft. Gegen 20:30 Uhr ging es dann um Nachtorientierung, also wurden wir in kleine 5er Gruppen unterteilt und mussten mit Karte, Kompass und Taschenlampe quer durch die Kaserne laufen und Aufgaben abarbeiten. Dies war zwar theoretisch nicht sehr schwer, aber wir haben die Koordinaten nicht ganz gründlich auf die Karte übertragen und so haben wir uns 1-2 mal Verlaufen, gegen 1 Uhr waren wir dann auch die letzten die wieder ins Lager zurück kamen und in die Betten bzw. Zelte gehen durften. In der Nacht bin ich noch 1-2 mal wach geworden und ich kann nur sagen. In verschwitztem T-Shirt zu schlafen wird momentan schon bitter Kalt.

Der Dienstag (wir waren ja immernoch im Gelände) begann mit einem Hupkonzert und aufgedrehter Automusik und warum auch immer wurden wir erst um 6:30 Uhr geweckt, was ziemlicher Luxus ist und womit wir nie gerechnet hätten. Naja gut, aufgestanden, so gut gewaschen wie es draußen nunmal geht und zum Frühstück gegangen. Also Essen im Gelände sieht so aus, dass unser Spieß (meist der Dienstälteste Feldwebel) bei der Kantine das Essen holt und wir das dann mit unseren Feldgeschirr am Auto abholen und uns irgendwo auf Baumstämme o.ä. setzen zum essen. Also nach dem Frühstück haben wir unser Lager abgebaut und danach gab es nochmal 4 kleinere Ausbildungsstationen. Unsere 1. war es den Feind zu spielen, wobei das dann für uns eher um die Bewegung ging und nicht wirklich spass gemacht hat. Bei der 2. Station haben wir beim Feuerkampf der anderen Gruppe gegen den Feind zugeguckt. Bei der 3. Station durften wir dann den Feuerkampf führen, wichtig dabei ist es halt, immer Kontakt zum Gruppenführer zu halten und alles was man sieht weiter zu sagen. An der letzten Station mussten wir dann das lager abbauen. Da wir dies aber schon getan hatten, konnten wir ein bisschen Pause auf der Stelle machen. Danach ging es dann auch schon zurück in Richtung Kompanie, auf dem Weg hielten wir nur nochmal kurz an, weil dem Ausbilder nicht gefallen hat, wie wir in Stellung gehen (uns also auf den Boden schmeißen, bei Beschuss z.b.). Also haben wir das nochmal geübt und einen kleinen Gleitwettkampf gemacht. Gleiten kennt man vlt eher als "über den Boden robben", nunja die Entfernung bis wohin wir gleiten mussten waren gute 30 Meter und dementsprechend anstrengend war das dann wieder. Nunja danach ging es dann aber auch wirklich zur Kompanie. Gewehre abgeben, Ausrüstung nachbereiten und Stuben ordentlich machen. Außerdem mussten wir uns auf Zecken kontrollieren, ich habe dabei zwar nicht den Jackpot geknackt, aber immerhin hatte ich 3 Stück in den Beinen. Da wir am nächsten Tag mal wieder zur Schießbahn nach Platkow fuhren und deshalb um 4:30 Uhr aufstehen mussten, sind wir dementsprechend früh ins Bett gegangen.


Also der nächste Tag begann, wir packten alles, holten die Gewehre und fuhren gen Richtung Platkow (das war der Ausflug wo wir auch diesen kack 6 km Marsch gemacht habe). Nach 1,5 Stunden fahrt kamen wir dort an. Jetzt nahmen wir das ganze Gepäck von den Bussen und gingen zur Schießbahn. Da ich das letzte mal nicht alle Übungen geschossen haben, durfte ich mit 5 weiteren nochmal alle Übungen schießen und die anderen 100 Mann durften die Plätze der Gruppen aufbauen. Das war auch eigentlich der ganze Tag. Insgesamt habe ich 4 Übungen geschossen, mit je zwischen 6-16 Munition, zwischendurch gab es wieder feines Essen aus dem Feldgeschirr. Achja und wir haben das Lager wieder abgebaut, denn wir haben doch in dem alten NVA-Gebäude geschlafen. Um 20:30 Uhr ging es dann raus zum Nachtschießen. Also es war wirklich finster und an den Zielscheiben waren nur kleine flimernde Lichter. Naja da ich so nen gutes Gewehr hab (ich konnte auf das Licht zielen um zu treffen) habe ich diese Übung auch bestanden und um 24 Uhr lagen wir dann auch im Bett. Naja gut, wir wurden kurz vorher nochmal ordentlich von einem Hauptfeldwebel angeschrien, da wir einen Befehl etwas falsch ausgelegt haben. Aber im Grunde schreit der einfach lustig, so ein kleiner Auszug wäre.

"Da ich vorhin gefragt habe, ob jmd der deutschen Sprache nicht 100% mächtig ist und sich niemand gemeldet hat, gehe ich davon aus, dass dies nicht der Fall ist. An meiner Stimme wird es nicht liegen, dass Sie mich nicht verstehen (das stimmt sogar, wenn der schreit, vibriert mein Feldgeschirr in der Hand^^). Also woran liegt dann das Problem, dass wenn ich was sage, Sie es nicht einfach befolgen. Männer wir sind hier nicht auf dem Ponyhof oder beim Damenbridge, wir sind hier bei der Bundeswehr und Sie hatten schon alle den Unterricht über Befehl und Gehorsam, also sollten Sie wissen, was das bedeutet."

Er hat ungefähr 10 Minuten geschrien. Dabei muss man sagen, es ging darum. Wir sollten die Gewehre reinigen und ein paar (ich eingschlossen) haben vorher unsere Koppel und Jacken ableget. Dies war aber NICHT Teil des Befehls. :)

Der Donnerstag
Nun gut, in der Nacht wurde ich dann geweckt, weil der 1. Zug um 3:30 Uhr aufstehen musste und erstmal mit Baumstämmen joggen gegangen ist. Wir, also der 2. Zug wurde erst um 6 Uhr geweckt, das komische dabei ist, die waren auch schon beim Doppel-GD so nett zu uns. Also nach dem wecken und den morgentlichen Sachen. Haben wir dann nochmal ein bisschen Entfaltungsformen geübt, also wir sind durch den Wald in Schützenreihe und Schützenrudel gegangen und haben einen Ausbilder gesucht. Um 11 Uhr sind wir dann auch schon wieder mit den Bussen zurück zur Kompanie. Und natürlich auf Zecken untersuchen und naja, da hatte ich wieder 2 Stück. Da hieß es dann noch Ausrüstung nachbereiten etc. pp. Abends noch ne Runde Leichtathletik-WM geschaut, oh man Usain Bolt 200 Meter Sprint, auch wieder schnell wie der Blitz. Und dann gingen wir ins Bett und jetzt waren wir gespannt, denn...

...kurzer Rückblick auf Sonntagabend. Wir betrachteten den Dienstplan für die kommende Woche und da stand doch ernsthaft Freitags der 12 KM Marsch drauf (vor 4 Wochen hatten wir erst den 6 KM Marsch gemacht und der hat mich richtig fertig gemacht). Dieser Plan wurde aber abgehängt, da die Vertrauensperson, dass nicht unterschrieben hatte oder so und irgendwo tauchte nen neuer Plan auf, der bissl Wachdienstunterricht enthielt.

Aber naja, wie das Leben so will war plötzlich in der Nacht Alarm und wir mussten uns auf dem Flur aufstellen, dort wurde uns dann gesagt, dass wir 15 Minuten Zeit haben, alles zu packen, da wir jetzt den 12 KM Marsch machen, nach einem kurzen Blick auf die Uhr und einem "wtf 3 Uhr". Um 3:30 Uhr ging es dann auch los. Diesmal sind wir aber in Gruppen und nicht im ganzen Zug gegangen und das Tempo war auch nicht so irrsinnig. Deshalb kamen wir gegen 6:15 Uhr dann wieder an und es war eigentlich gar nicht so schlimm, Füße taten bissl weh, aber hielt sich wirklich alles in Grenzen. Das schöne war, wir sollten uns jetzt nur noch duschen und frühstücken und dann durften wir um 9 Uhr auch schon auf den Weg nach Hause machen.

Also alles im allem dachten wir, dass das echt ne harte Woche wird, aber sie war vollkommen OK und hat Stellenweise sogar echt viel Spass gemacht. So gefällt mir das.

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